World Usability Day, 9. November 2017

INCLUSION THROUGH USER EXPERIENCE
Creating technology and products that work for everyone

Wäre es nicht schön, wenn Produkte, die für Menschen entworfen sind, von allen Menschen, unabhängig von Alter, Bildung und allen anderen Attributen, die uns zu Individuen machen, verstanden und gehandhabt werden könnten? Würde es unser Leben nicht einfacher machen, wenn Technik im Alltag für alle Benutzergruppen selbsterklärend, intuitiv und schnell zu bedienen wäre?

Dieses Jahr widmen wir uns am World Usability Day der “Inclusion”, also der Einbeziehung aller Menschen auf diesem Planeten, deren Leben von durchdachter und anwenderfreundlicher Technik vereinfacht werden kann.

Am 9. November stellten sich Referenten ans Mikrofon, die Lösungen entwickelt haben, welche universell für alle Menschen einsetzbar sind.

«Belonging and Disability: The Need for Accessible Design»

Alecia Gatlin – Airbnb (USA)

Airbnb’s mission is ambitious, an entire company collectively working towards a goal of creating a world where you can belong anywhere. What happens though when you’re unable to use the most basic functions of a website? Too often products are designed without a disabled perspective, and as a result are not inclusive of disabled users. In this talk, we’ll explore the ways Airbnb is addressing accessibility needs online for our guest community, offline in our hosting community, and the importance of creating space internally for disabled voices in the mission for belonging.

«Giruno: Beauty for all»

Christian Harbeke – nose experience design, Zürich

Ein User Centered Design-Prozess nach Schulbuch? Nicht beim Design des neuen Flaggschiffs der SBB: Neben einer unüberblickbaren Menge diverser technischer Normen muss der Schnellzug die Vorschriften des schweizerischen Behindertengleichstellungsgesetzes BehiG erfüllen, um überhaupt eine Zulassung zu erhalten. Nicht zu vergessen die mehr als 3000 Anforderungspunkte der SBB. Der messbare Teil der Inklusion wird per Gesetz geregelt, aber wie kommt man zu einem guten Design für alle? Und wie löst man das Problem, dass die gleichen Fahrgäste immer wieder ganz andere Ansprüche haben? Die Hintergründe und Zusammenhänge des Entwicklungsprozesses werden anhand konkreter Episoden geschildert.

Biographie
Nach dem Maschineningenieur-Studium an der ETH und dem Industrial Design-Studium an der ZHdK hat Christian Harbeke 1991 mit zwei Partnern Nose Design Experience gegründet. Seither hat sich NOSE zu einer der grössten Designagenturen der Schweiz entwickelt. Interdisziplinär designen über 20 Spezialisten Produkte für die verschiedensten Branchen. Mehrfach ausgezeichnet mit internationalen Designpreisen zählt NOSE heute zu den wenigen europäischen Agenturen, die über umfassende Erfahrung im Transportation-Design verfügen.

«Kundenzentriertes Multichannel Management der Zürcher Kantonalbank. Für wen das alles?»

Remo Schmidli – Zürcher Kantonalbank, Zürich

Technologien ermöglichen neue Möglichkeiten. Neue Player bedrängen etablierte Unternehmen. Es vergeht kaum eine Woche in der nicht „neue“, „digitale“ und „innovative“ Produkte auf den Markt kommen. Doch entsprechen diese tatsächlich einem Kundenbedürfnis?

Das kundenzentrierte Multichannel Management der Zürcher Kantonalbank gibt den Kunden eine starke Stimme. Doch wer sind die Kunde überhaupt und wie unterscheiden sich die unterschiedlichen Typen bzgl. ihren Bedürfnissen? Was lernen wir von ihnen und ihrer Customer-Journey? Wie ist die Kundenzentrierung in unserer täglichen Arbeit verankert?

Biographie
Remo Schmidli leitet seit Oktober 2014 den Bereich Multichannel Management in der Geschäftseinheit Products, Services & Directbanking der Zürcher Kantonalbank. Als Leiter Multichannel Management verantwortet er die Definition und Umsetzung der Vertriebsstrategie Kanäle, welche sämtliche physischen und digitalen Kanäle und insbesondere deren Zusammenspiel beinhaltet. Zuvor war er lange Jahre in der IT der Bank tätig. Zuletzt als Leiter Frontend Development & Support für die Vertriebs-, Anlage- und Handelsapplikationen.

«Inklusion und Design – Machbares und (noch) Unmögliches»

Gregor Strutz – inkl. Design, Berlin

Der Weg zu wirklich inklusiven Gestaltungslösungen ist steinig, zeitaufwändig und kostspielig. Inklusion im Alltag verlangt nach mehr als nur barrierefreien Zugängen und Gebrauchseigenschaften. Ansprüche an inklusive Gestaltungslösungen orientieren sich an den Bedürfnissen breitestmöglicher Kundengruppen, egal, ob es sich um Menschen mit oder ohne Einschränkungen handelt. Ausgangspunkt für erfolgreiche Innovationen ist die Entdeckung eines neuen Kundennutzens.

Die inkl. Design GmbH, Agentur für Gestaltung, Berlin hat sich seit ihrer Gründung vor 2 Jahren konsequent über die Thematiken Blindheit und Sehbehinderung hinweg mit komplexen Gestaltungslösungen profiliert, die die Bedürfnisse aller Behindertengruppen ebenso einbeziehen wie die ästhetischen Ansprüche nichtbehinderter Menschen. Ziel sind alltagstaugliche wie marktfähige Lösungen und Produkte für breitestmögliche Nutzergruppen.

Diese Entwicklung erfordert neue Produktionstechniken und Verfahren, um die noch aufwändigen Produktionen kostengünstiger gestalten zu können. Die Digitalisierung eröffnet dafür grosse Chancen, birgt aber auch Risiken einer allzu breiten Ausdifferenzierung wenig sinnvoller Lösungen.

«Mobile Apps: Notnagel der Barrierefreiheit oder Chance zur Inklusion…?»

Andreas Uebelbacher – Access for all, Zürich

Barrierefreiheit im Web ist häufig rechtliche Anforderung, teils werden internationale Konzerne auch knallhart in ausländischen Märkten damit konfrontiert. Mobile Apps fliegen demgegenüber oft „unter dem Radar“, obwohl sie ein enormes Potential für Menschen mit Behinderungen aufweisen. Durch direkten Zugriff auf die Geräte-Hardware können Apps ein Stück weit Sinneseinschränkungen von NutzerInnen kompensieren, das Smartphone kann Produkte-Barcodes lesen und unzugängliche Anzeigetafeln ersetzen. Mobile Apps sind aber nicht automatisch barrierefrei nutzbar, sondern müssen daraufhin optimiert werden. Was es dabei zu beachten gilt, wird für UX-Expertinnen verständlich vermittelt.

«UX einer Parkuhr»

Christian Wullschleger – Zühlke, Schlieren

Peter Hofstetter fährt zum World Usability Day 2017 nach Rapperswil mit dem Auto. Als er seinen Parkplatz bezahlen will, merkt er nach dem Einwurf von 5 Franken, dass die Parkuhr kein Rückgeld gibt. Er fotografiert geärgert die Situation und bringt sie in seiner nächsten UX-Vorlesung als Beispiel. Die Parkuhr zu füttern ist für die meisten Menschen eher ein notwendiges Übel als ein positives Erlebnis. Dass es gerade darum Sinn macht die Usability der Parkuhr gezielt zu überarbeiten war unserem Kunden aber von Anfang an klar.

Dieser Projekterfahrungsbericht soll zeigen, wie die Zühlke Engineering AG in den letzten zwei Jahren im Spannungsfeld von Anforderungen der Betreiber und technischen Limitationen eine neue Generation Parkuhren bis zur Serieneinführung realisiert hat. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung der Usability.

Unser Tag, in Bildern Revue passiert

Roland Siegenthaler – Echt Praktisch GmbH

Roland Siegenthaler – Visual Thinker, Trainer, Event-Illustrator – fasst den Tag für uns gewohnt witzig und pointiert zusammen.

Moderator Christian Hauri

Hauri Ergonomie & Coaching GmbH

Christian Hauri moderiert den World Usability Tag

Christian Hauri ist ein UX-Pionier und in der Schweiz seit mehr als 25 Jahren in diesem Feld tätig. Nachdem er bei einem Finanzdienstleister ein Usability-Team aufgebaut hat, gründete er 1995 sein Beratungsunternehmen Hauri Ergonomie & Coaching und ist für viele Unternehmen als UX Berater, Coach und Trainer tätig. Er führt und verankert User Experience-Methoden und Knowhow in Unternehmen und ist als Dozent für mehrere Hochschulen in der Aus- und Weiterbildung tätig.

Impressionen und Bilder der Teilnehmer 2017

Foto-Impressionen vom Tag in Rapperswil-Jona

Sponsoring 2017

Wir bedanken uns herzlich bei unseren Sponsoren.

Gold

Zühlke unterstützt den WUD 2019 als Goldsponsor.

Bronze

Boris Baldinger ist Bronze-Sponsor des WUD 2018
TestingTime ist Silbersponsor des WUD 2018
Atfront ist Bronze-Sponsor des WUD 2019

Location

HSR Hochschule für Technik Rapperswil
Oberseestrasse 10
8640 Rapperswil-Jona

Ab S-Bahnhof Signaletik folgen

Google Maps

Bild mit freundlicher Genehmigung der HSR