World Usability Day, 13. November 2014

ENGAGEMENT
— Feuer und Flamme für UX

Am World Usability Day 2014 dreht sich alles ums Engagement. Gute User Experience weckt bei den Benutzern Engagement: Es zieht ihnen den Ärmel rein, sie sind aktiver bei der Sache, verweilen länger auf einer Website oder erliegen dem Suchtfaktor eines Games. Dass solches Engagement überhaupt entstehen kann, braucht es im Unternehmen eine UX-Kultur, Herzblut und Einsatz – oder anders gesagt, es braucht Engagement.

Am 13. November 2014 berichteten sechs Experten, wie man bei Benutzern Engagement weckt und wie man das Engagement für User Experience im Unternehmen beleben kann. Wir freuten uns über einen spannenden Tag mit rund 200 engagierten UX-Enthusiasten.

Sprecher 2014

UX im Unternehmen verankern: Aller guter Dinge sind drei…

Christian Hauri, Hauri Ergonomie & Coaching GmbH, Geschäftsführer, Coach und Trainer

Wie können wir das Engagement für UX im Unternehmen steigern? Etablieren wir nur UX auf Projektebene wird es sich kaum über das ganze Unternehmen verbreiten. Siedeln wir UX in der Chefetage an, so reicht der Nutzen kaum bis in die Produkte und Services herunter. Um UX erfolgreich im Unternehmen zu verankern, müssen wir auf Projektebene, im mittleren Management und in der Geschäftsleitung gleichermassen aktiv sein. Christian Hauri zeigt, wie man mit dem 3-Ebenen-Modell die UX-Kultur erfolgreich mit der Unternehmenskultur verbindet.

Swisscom: Ein Supertanker dreht auf UX-Kurs

Christina Taylor, Swisscom, Head of Human Centered Design

Christina Taylor hat bei Swisscom die Wende von klassischem Marketingdenken zu einer UX-Kultur begleitet. Sie hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, dass die tausenden Mitarbeiter im Grosskonzern bei der Produktgestaltung nicht nur an Technik, sondern vor allem an die Benutzer denken sollen. So hat sie bei Swisscom dazu beigetragen, dass die Kunden nicht nur zufrieden, sondern begeistert sind. Ein Referat über die Kunst Menschen als Fans zu gewinnen, bei den Kunden und auch bei den Mitarbeitern.

Multitasking auf der Fernsehcouch

Mathias Menzl, Head of Digital joiz (bis September 2014), Teamleiter Frontend-Entwicklung Unic

Was machen Sie parallel zum abendlichen Fernsehprogramm? Haben Sie auch schon mal zum Smartphone oder Tablet gegriffen? Sie sind nicht alleine: 77% der Fernsehzuschauer nutzen parallel nebenbei noch ein anderes Gerät. Das Social TV Startup «joiz» nahm vor drei Jahren genau dieses veränderte User-Verhalten zum Anlass, das Fernsehen der Zukunft zu bauen. Mathias Menzl gibt Einblick über die letzten dreieinhalb Jahre Produktentwicklung rund um das Thema Social TV und Second Screens.

Wunschkonzert im Migros-Regal: Kunden reden mit

Cristina Maurer, Migros, Co-Leiterin des Migipedia-Blogs

Wer die Blévita-Cracker lieber mit Gruyère statt mit Tomaten-Basilikum hätte, kann seinen Wunsch auf der Platform «migipedia.ch» kund tun. Und findet die Idee Anklang, landet sie kurze Zeit später im Sortiment. Cristina Maurer erläutert, welche Arten von Crowdsourcings zu neuen Produkten führen und zeigt auf, in welcher Form sich die Kunden bei der Produktentwicklung einbringen. Welchen Nutzen hat das User-Involvement für den Kunden und welchen für die Migros? Und wie erfolgreich sind Migipedia-Produkte?

Faites vos jeux: Gamification

Janina Woods, Ateo, Game Designer und Co-Founder

Gamification ist das neue Zauberwort in Marketingabteilungen. Doch wie die Methode genau funktioniert, wissen doch die wenigsten. Janina zeigt in ihrem Talk, wo die spielerischen Elemente auf der Bandbreite von Marketing bis Unternehmenskultur eingesetzt werden können. Als Game Designer wird sie uns erklären, wie und warum die Methoden funktionieren. Und natürlich werden wir erfahren, was denn überhaupt unter Gamification verstanden wird: denn nicht jedes Game, wo man einen VW-Golf gewinnen kann, ist automatisch Gamification.

Den Benutzern gut zuhören: Ein Projekt bei Phonak

Michael Richter, Zühlke, Leiter Zühlke Academy

Wenn es um Hörgeräte geht stellt man sich Menschen vor, die in Strickdecken eingehüllt vor dem Fernseher ihrem Lebensende entgegendösen. Wer Produkte auf Basis dieses Klischees entwickelt ist auf dem Holzweg. Michael Richter hat bei Phonak die Entwicklung einer Fernbedienung für Hörgeräte begleitet. Dabei war ihm wichtig, dass neben den internen Experten auch Benutzer mitreden. Dadurch wurde klar, dass ältere Menschen mit Hörgerät auch vollverliebt schnittige Cabriolets fahren können und dass es nicht tausend Features braucht, um die Kunden zu begeistern. Die zehn richtigen reichen vollends.

Michael Richter

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