November 2016

Die Zukunft der Arbeit ist Wissensarbeit! Und was hat das mit uns zu tun?

Jörg Dirbach

Abstract
Was ist eigentlich Wissensarbeit? Und wie unterscheidet sie sich zur Routinearbeit?

Usability Engineers sind ein Paradebeispiel für Wissensarbeiter. Sie lösen Probleme durch User Research, Interaktionsdesign und Usability Testing. Doch überall lauert die Gefahr, dass der Anteil an Routinearbeit mit der Zeit zunimmt.

Jörg Dirbach veranschaulicht in seinem Talk, wie wir als Wissensarbeiter Problemstellungen angehen. Dazu wird er auch das Publikum in Aufgaben involvieren um noch besser zu verstehen, was Wissensarbeit wirklich ist und wie wir über das Lernen von Mustern unsere Probemlösefähigkeit verbessern können.

Mit einem Ausblick auf die Zukunft der Arbeit und den sich daraus resultierenden Konsequenzen zeigt Jörg Dirbach, wie jeder Wissensarbeiter auch im Zeitalter von Automatisierung und “New Work” seine eigene Beschäftigungsfähigkeit erhalten kann und muss.
Zur Person

Jörg Dirbach ist Head Competence Unit und Partner bei Zühlke Engineering AG in Zürich. Er leitet unter anderem ein Team von über 20 Usability Engineers und Consultants, die in der Produktentwicklung für die User Experience verantwortlich sind. Er beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit dem Thema Wissensarbeit, hat hierzu mit zwei Kollegen auch ein Buch (Softwareentwicklung mit Verstand, dpunkt-Verlag) publiziert und betreibt einen Blog (http://wissensarbeiter.org).

Oktober 2016

Lserelihcekit von Shcirft – Typografie bedeutet Verantwortung.

Ferdinand Vogler

Abstract

Eine Serifenschrift für die Anwaltskanzlei und eine Serifenlose für die hippe Bar von Nebenan. Die Schrift „fühlt“ sich passend an für die jeweilige Umgebung. Typografie soll mühelos Informationen vermitteln und dabei nicht im Weg stehen. Doch erfüllt die gewählte Schrift auch diese Aufgabe?

Designer gestalten nicht für sich, sondern immer für Andere. Wie nehmen unsere Mitmenschen die Welt wahr? Das Hineinversetzen und Verstehen von Menschen gehört zum Alltag jeden Gestalters. Sobald unser Design öffentlich wird, dürfen wir nicht nur Menschen berücksichtigen, die auf einen Kilometer Entfernung eine Punze von einer Tintenfalle unterscheiden können. Wie können wir nun sicherstellen, dass unsere Schriften für viele Menschen mit unterschiedlichsten Sehstärken funktionieren?

Ferdinand Vogler veranschaulicht in seinem Talk, was eine Schrift leserlich macht. Viele positive als auch negative Beispiele aus der Praxis motivieren für einen verantwortungsvolleren Umgang mit Schrift. Jeder Zuhörer hat nach dem Talk einfache Werkzeuge zur Hand, um in Zukunft gestalterische Entscheidungen besser vor Auftraggebern begründen zu können – nebenbei wird die Welt für uns alle ein bisschen verständlicher.

Zur Person

Ferdinand Vogler kommt ursprünglich aus Hamburg und ist über die USA, England und dem Allgäu schließlich in Berlin gelandet, wo er Kommunikationsdesign studiert hat. Seit September macht er einen Master im „Design Entrepreneurship“ an der Hochschule der Künste in Bern.

September 2016

Austausch zweier Laborsysteme mit homologer Funktion: eine Usability-Studie

Dr. med. Georg Shorer, Spenderarzt bei Blutspende Zürich und medical expert bei Quality Service Zürich

Abstract

Kern dieses Vortrages bildet die titelgebende Masterstudie (zur Erlangung des MAS MedTec an der Berner Fachhochschule) deren Kernfrage es war, Veränderungen, welche durch den Austausch eines essentiellen Laborsystems (konkret Ersatz von cobas s201 durch cobas 6800 zur HIV-, Hepatitis B- und C-PCR-Testung) im Mensch-Maschinen-System eines medizinischen Labors hervorgerufen werden, zu ermitteln. Jeder Austausch eines Analysengerätes ist mit Veränderungen aller drei Komponenten der Usability verbunden.
Dabei liegt in dieser Studie der Fokus auf der Benutzerzufriedenheit und der Usability. Gemäss EN ISO 9241-210:2010 bilden Effizienz, Effektivität und Zufriedenheit die Grundlage der Usability. Diese drei Komponenten konnten mit den gesammelten Daten beschrieben und daraus quantifizierbare Schlüsse gezogen werden.
Ein wichtiges Ziel war es Veränderungen in der Zufriedenheit quantifizierbar zu machen, um die Entscheidungsfindung beim Erwerb von neuen Laborgeräten zu erleichtern.
Der Adaptations-Prozess der Benutzerzufriedenheit in einem ausgewählten Labor ist schwierig zu simulieren und zu testen, speziell während des Entwicklungsprozesses eines Gerätes. Wobei in dieser Phase eher die Norm IEC 62366, statt EN ISO 9241 gefordert wäre.
Die Wichtigkeit von Usability in der Produktentwicklung wird in der Richtlinie 98/79/EG hervorgehoben, mit dem Ansatz, dass verbesserte Usability zu einer Risiko-Verminderung führt. Somit wäre weitere Forschung in diese Richtung und die Vereinheitlichung einer praxisnahen Bewertung von Usability in Zukunft nützlich.

Zur Person

Georg Schorer arbeitet je zur Hälfte als Arzt bei Blutspende Zürich (ZHBSD) und als medical expert bei der benannten Stelle Quality Service Zürich (QSZ) in der Zweigstelle Basel.

Zur Usability führten ihn entsprechende Vorlesungen und Veranstaltungen im Rahmen des Studienganges MAS Medizintechnik der Berner Fachhochschule, den er im Herbst 2016 abschliessen wird. Der gehaltene Vortrag basiert auf der dazugehörigen Masterarbeit.

Georg Schorer wurde in St. Gallen geboren und hat dort die Schulen bis zur Maturität abgeschlossen. Er hat Medizin an der Universität Zürich studiert und dort über den Eisenstoffwechsel bei repetitiver Blutspende doktoriert.

Zürich als Studienort wählte er vor allem, weil der akademische Sportverband Zürich schweizweit wohl das beste Sportprogramm für Studenten bietet.

In seiner Freizeit betreibt Georg Schorer verschiedene Sportarten zu Wasser und zu Land und fotografiert gerne.

www.dr-schorer.ch

August 2016

UX-Einführung beim besten Arbeitgeber der Schweiz

Robert Adelmann, Head of UX bei Ergon Informatik

Sandra Commendeiro User Experience Architect bei Ergon Informatik

Kristina Isacson Requirements Engineer an der ETH Zürich

Abstract
In diesem Vortrag gehen wir auf die Gründung, organisatorische Verankerung und alltägliche Arbeit eines UX-Teams bei einer kulturell sehr spannenden und unkonventionellen Firma ein: Einem der etabliertesten und seit 30 Jahren sehr erfolgreichen Schweizer Unternehmen für Individual-Softwareentwicklung, Ergon Informatik AG. Ebenso stellen wir zentrale Einflussfaktoren für die Erbringung von UX-Arbeiten im Dienstleistungsumfeld einer Ergon vor und geben einen Überblick über den Stand von UX-Teams in vergleichbaren Schweizer ICT-Firmen.

Zu den Personen

Robert Adelmann ist Head of UX bei Ergon Informatik, wo er für den Aufbau und die Leitung des Bereichs User Experience verantwortlich ist. In den letzten 10 Jahren lag sein Fokus auf der Forschung, Entwicklung und Industrieberatung für internationale Konzerne im Bereich «Pervasive Computing», dem heutigen «Internet der Dinge» und «Mobile HCI» an der ETH Zürich und dem MIT. Robert ist Mitgründer und Entwickler der Kerntechnologie des ETH Spin-Offs Scandit AG und war für die Auftrags-Entwicklung des Startups EyeFitU AG bis 2014 verantwortlich.
Im Herzen interdisziplinär, ist er fasziniert von dem zunehmenden Verschmelzen der echten und virtuellen Welt, sowie den sich dadurch ergebenden Möglichkeiten – insbesondere im Bereich der Human Computer Interaction und im Speziellen mit Technologien wie Virtual-Reality, vor Allem aber auch Augmented- und Mixed-Reality. Robert hält einen Dr. Titel der ETH Zürich, ein Diplom in Informatik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und schliesst aktuell einen MAS in Human Computer Interaction Design an der HSR und Universität Basel ab.
Sandra Comendeiro ist seit Juni User Experience Architect bei Ergon Informatik. Zuvor war sie über 10 Jahre als Software Engineer bei Tecan AG angestellt und hat dort Software für den Einsatz in der klinischen Diagnostik mitentwickelt. Sandra hat ihr Informatikstudium an der Hochschule für Technik in Zürich absolviert und schliesst aktuell den MAS in Human Computer Interaction Design an der HSR und Universität Basel ab.
Kristina Isacson ist Requirements Engineer in der Abteilung LET (Lehrentwicklung und -Technologie) an der ETH Zürich. Dort ist sie unter anderem für die Weiterentwicklung von Fragetypen des Open Source Learning Managements Systems Moodle im Rahmen von E-Assessment zuständig. In den letzten 15 Jahren war sie im Bereich E-Learning tätig und hat vor ihrer Anstellung am LET mehrere Jahre im OLAT-Team (Online Learning and Training) der Universität Zürich gearbeitet. Sie hat Allgemeine Geschichte, Politologie und Informatik an der Universität Zürich und an der Universität Stockholm studiert (lic. phil.) und schliesst gegenwärtig einen MAS in Human Computer Interaction Design an der HSR und Universität Basel ab.

Juni 2016

„Assistive Augmentation“ and „Designing work-products for non-designer“

Jochen Huber, Senior User Experience Researcher at Synaptics

Andreas Schrafl, Senior User Experience Consultant at UBS AG

Assistive Augmentation, Jochen Huber

Abstract
Our senses are the dominant channel for perceiving the world around us, some more central than the others, such as the sense of vision. Whether they have impairments or not, people often find themselves at the edge of sensorial capability and seek assistive or enhancing devices. We wish to put sensorial ability and disability on a continuum of usability for certain technology, rather than treat one or the other extreme as the focus. Central to this line of thinking is the design and development of assistive technology, user interfaces and interactions that seamlessly integrate with a user’s mind, body and behavior, providing an enhanced perception. We call this „Assistive Augmentation“.

Along these lines, this talk will sketch exemplary projects such as FingerReader, a finger-worn device that assists blind users with reading printed text on the go. The FingerReader is implemented in a small finger-worn form factor, that enables a more manageable eyes-free operation with trivial setup. It leverages on a local-sequential text scanning that enables reading single lines, blocks of text or skimming the text with complementary, multimodal feedback. The talk will provide insights from our 2-year long research and development process. Specifically, findings from user studies both in the lab and in the wild will be highlighted. The talk will conclude with an outlook upon future work on the FingerReader and beyond.

The talk will be given in german / der Vortrag wird in deutsch gehalten.

Bio

Jochen Huber is a Senior User Experience Researcher at Synaptics, based in Zug (CH). Previously, he was an SUTD-MIT postdoctoral fellow in the Fluid Interfaces Group at the MIT Media Lab and the Augmented Human Lab at Singapore University of Technology and Design. He holds a Ph.D. in Computer Science and degrees in both Mathematics (Dipl.-Math.) and Computer Science (Dipl.-Inform.), all from Technische Universität Darmstadt, Germany.

Before joining MIT and SUTD, Jochen was head of the Tangible Interaction group at the Telecooperation Lab at Technische Universität Darmstadt, Germany (2012-2013). At the same time, he held regular positions as an adjunct lecturer in Interaction Design at the Institute for Media Design, University of Applied Sciences Mainz, Germany, since 2009. He was a visiting scholar at FXPAL (2011) and a research assisitant at the European Media Lab (2006-2008).

Further information: http://www.jochenhuber.com

Designing work-products for non-designers, Andreas Schrafl

Abstract

Working as a user experience designer means learning from the user, with the user. To do so we have to analyze the target group, design an experience and test it with the target group. This process is known to everybody as User Centered Design and is well documented in the ISO standard 9241-210:2010 – Human-centered design for interactive systems.

During our work we become experts in these interactions and learn how to design for our users. But who are the users of our design artifacts? We often create our work-products with little or no knowledge about who will consume them. This while we advocate to our customers that they should „know their users“ and „design for their users“ we rarely take the time to learn about the consumers of our work-products. We often document our design decisions for designers instead of developers, project managers, business analysts and managers.

In this talk I will show lessons learned designing my own work-products for their consumers.

Bio

Andreas Schrafl is a Senior User Experience Consultant at UBS AG and leads the Swiss User Experience team. His role includes work on various projects from client facing mobile services over internal (banking) software to hardware design. Additionally he leads the Swiss UX team and is advocate for User Centered Design.

Previously, he was co-founder and CTO of JetNet Services GmbH – a IT consultancy firm he started at the age of 14. Additionally he held various positions as web developer, system administrator, usability expert and researcher during his career.

He studied cognitive psychology, computer science and computer linguistics at the University of Zürich and completed his studies with a MSc in Psychology.

Mai 2016

Ideation und Prototyping im Team – Wie Kreativ-Workshops funktionieren.

Toni Steimle, Director bei Ergosign

Abstract
In neueren Vorgehensmodellen wie Design Thinking und Lean UX spielen Workshops eine zentrale Rolle. Ideen und Konzepte werden gemeinsam entwickelt. Doch wie können dazu effiziente und effektive Workshops gestaltet werden? In diesem Kurs erleben Sie wie verschiedene Methoden wie Bodystorming, User Story Mapping, 365, Charette funktionieren. Sie lernen auf was bei kreativen Workshops geachtet werden muss. Viele der vorgestellten Workshop-Methoden probieren Sie direkt aus.

Zur Person
Toni Steimle ist Director bei Ergosign, dem grössten UX Dienstleister im Deutschsprachigen Raum, und leitet den Schweizer Standort. Er ist Dozent für Interaction Design an der Hochschule Rapperswil. Er leitet seit vielen Jahren komplexe User Experience Projekte und moderiert in dieser Funktion auch regelmässig Kreativworkshops.

Anschliessend läd Ergosign zum Apéro ein.

April 2016

Connecting dots between Health, Design & Technology

Andreas Lorenz, Co-funder & Head Technology bei digitalMedLab GmbH

Abstract
Spätestens seit Google und Apple immer mehr zu Gesundheitsunternehmen werden, ist Mobile Health in aller Munde. Unabhängig davon aber verändert der Einsatz von Smartphones und Tablet PCs grundlegend weite Bereiche der Medizin. Das Design und die Entwicklung von mHealth-Anwendungen für den professionellen medizinischen Einsatz unterliegen jedoch ganz eigenen, speziellen Anforderungen. Zum einen setzen sie ein medizinisches Fachwissen, zum anderen Kenntnisse der angewandten Pflegeprozesse voraus. Die Einhaltung von Richtlinien, Standards, Interoperability, Sicherheit und Datenschutz sind weitere wichtige Kriterien, die erfüllt sein müssen. Keine einfache Aufgabe! Andreas Lorenz zeigt in seinem Referat auf, wie sich Health, UX-Design und Technologie erfolgreich verbinden lassen.

Zur Person
Andreas Lorenz (*1968) ist Co-founder und Head Technology bei dem auf Mobile Health spezialisierten Unternehmen digitalMedLab GmbH. Zuvor studierte er Architektur und führt seit 2000 die von Ihm mitbegründete Digital-Agentur „dctrl – interactive media gmbh“, heute „Achtgrad° AG“, in Zürich. Dabei zeichnet er für die Umsetzung zahreicher Projekte nationaler und internationaler Brands wie UBS, Credit Suisse, IBM, Masterfoods, Novartis etc. verantwortlich. Neben seiner beruflichen Tätigkeit ist er immer wieder einmal als Referent an eHealth Events und Hochschulen anzutreffen. https://digitalmedLab.com

März 2016

Remote Usability Testing – der einfache Weg?

Sonja Hamann, M.A., M.Sc., Senior Consultant für User Experience bei Namics AG

Abstract
Remote Usability Testing wird immer populärer – nicht zuletzt, weil es oft als billige und umkomplizierte Alternative zum klassischen Usability Testing angesehen wird. Im Rahmen des Vortrags werden Erfahrungen aus dem Nähkästchen als praktische Insights zusammengefasst: Wann testet man besser remote, wann besser nicht? Welche Fallstricke gibt es oder worüber sollte man sich besser vorher Gedanken machen? Was sollte man bei der Planung und der Kundenkommunikation beachten? Welche Tools kann man gut einsetzen? Wie kombiniert man Methoden in Remote Tests? Ist remote denn wirklich günstiger?

Zur Person
Sonja Hamann, M.A., M.Sc., ist Senior Consultant für User Experience bei der Namics AG. Zuvor hat sie als Projektleiterin in der Forschung rund ums Thema HCI am Schweizerischen Institut für Informationswissenschaft in Chur gearbeitet und dort das Usability Labor mit aufgebaut. Die ersten Erfahrungen mit Web Usability reichen bis 1998 zurück, wo sie bei Siemens VDO Automotive AG neben dem Studium drei Generationen des Intranets betreut und an den jeweiligen Migrationen beteiligt war.

Februar 2016

Human Centered Design als Sicherheits- und Wirtschaftlichkeitsgarant

Raimund Erdmann, Erdmann Design AG und Jan Stifter, Medivation AG

Abstract
Unbedingte Verlässlichkeit und Bedienungssicherheit selbst komplexester medizintechnischer Instrumente und Geräte gehören im modernen Gesundheitswesen zu den entscheidenden Kriterien für erfolgreiche Therapien und Patientensicherheit. In der Produktentwicklung spielt daher die Risikominimierung einen so hohen Stellenwert, dass Medizintechnikunternehmen auf die Kompetenz eines Human Centered Designer kaum mehr verzichten können. Medizintechnische Produkte müssen gleichzeitig den regulatorischen Anforderungen der Gebrauchstauglichkeit als auch den Ansprüchen des Corporate Design gerecht werden. Da medizinische Geräte eine so zentrale Rolle in der Patienten-Sicherheit einnehmen, sollte ihre verlässliche und intuitive Bedienung schon zu Beginn jeder Designphase eine Hauptrolle spielen. Festgehalten werden die Bedingungen für eine einwandfreie Usability von medizinischen Geräten durch den Standard EN 62366.

Usability systematisch messen und bewerten
Etablierte Medizintechnik-Hersteller schenken dem Themenkreis Bedienungssicherheit bei Neuentwicklungen und Upgrades bestehender Produkte systematisch ihre Aufmerksamkeit. Sie bedienen sich strukturierter Methoden wie dem Human Centered Design, mit dessen Hilfe die Gebrauchstauglichkeit medizinischer Produkte empirisch gemessen und bewerten werden kann. Der durch HCD entstehende Aufwand wertet jedes Produkt direkt auf und steht in keinem Verhältnis zu einem durch Produktefehler entstehenden Schaden und den dadurch verursachten Kosten.

Einfache Bedienung senkt Risiken und Kosten

Die Normgerechte Softwareentwicklung ist nicht nur wichtig, da die Zahl komplexer Medizintechnik-Geräte ständig zunimmt; durch die Möglichkeiten der Telemedizin, werden immer öfter auch Patienten zu den eigentlichen Anwendern von Medizintechnik. Eine klar verständliche, wenn immer möglich sogar intuitive Bedienung medizinischer Geräte wird deshalb immer wichtiger.

Usability als Wettbewerbsvorteil

Durch Human Centered Design wird die Sicherheit der Patienten verbessert, denn intuitive Benutzeroberflächen verringern die Gefahr von Fehlmanipulationen. Für Hersteller führt die optimale Usability ihrer Geräte zu tieferen Instruktionskosten, und die nachweisbare Zeitersparniss für das medizinische Personal stellt einen eigentlichen Wettbewerbsvorteil dar. Hohe Sicherheits- und Usability-Standards erleichtern zudem die Zertifizierung von Innovationen gegenüber den Zulassungs- und Aufsichtsbehörde.

An Projektbeispielen werden in der Präsentation navigierte Medizinprojekte für den Operationssaal vorgetragen und anschliessend diskutiert.

Zu den Personen
Raimund Erdmann studierte Industrial Design an der Hochschule für Gestaltung Zürich. In den 90er-Jahren schloss er ein Studium der Design- und Kulturgeschichte Japans zur buddhistischen Tempelarchitektur in Kyoto ab. 1987 gründete er Erdmann Design AG als Designagentur für technische Innovation, Corporate und Industrial Design. Sowie Gründung des Industrial Design Institut/Designsammlung am Museum für Gestaltung in Zürich. Erste Entwicklungsprojekte waren die Erste-Hilfe-Geräte für die Schweizer Rettungsflugwacht und das Internationale Rote Kreuz. Aus der 38jährigen Designgeschichte mit 50 internationalen Auszeichnungen vermittelt Raimund Erdmann heute Designmethoden an der Universität Bern im Master Fachdidaktik und lehrt Human Centered Design in der Medizintechnik an der Bern FH. Als Designexperte wurde er an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland zu Human Centered Design Projekten eingeladen: University of Washington in Seattle, Syracuse University, University Virginia in Blacksburg, University Stanford, Kalifornien…

Im Rahmen von KTI Forschungsprojekten arbeitete er mit der ETH Zürich an 3D-Modelling und Produktionssystemen, mit der Fachhochschule Nordwestschweiz an medizinischen Navigationssystemen, mit der Fachhochschule Winterthur an medizinische Simulationssysteme.

www.erdmann.ch

Jan Stifter
Okt 1995 – Okt 1998: Ingenieur-Studium HTL Brugg Fachrichtung Informatik
Nov 1998 – Dez 2009: Div. Entwicklungs-Aufgaben in der Medtech / Orthopädie, zuletzt Director Navigation bei Smith & Nephew Orthopedics AG im Bereich Orthopädische Navigation
Okt 2006 – Okt 2008: Executive MBA, Private Hochschule Wirtschaft, Zürich, Schwerpunkt International Management & Entrepreneurship
Jan 2010 – heute: Medivation AG: CEO & Founder. Seit 2010 ISO 13485 zertifiziert, seit 2015 Inverkehrbringer (Legal Manufacturer)
2013 – 2015: Founder Point Targeting AG (Im Januar 2015 an weltgrössten Sportmedizinhersteller auslizenziert)
Seit 2013: Kommissionsmitglied KTI Life Science Team

www.medivation.ch

Januar 2016

User Story Mapping – Hands-on Workshop

Christian Heldstab (B.Sc., Dipl. Inf. (FH)) und Stephanie Föhrenbach (M.Sc., Dipl. Inform. (FH)), beide Lead Consultant bei der Zühlke Engineering AG

Abstract
In agilen Softwareprojekten sind UX Experten häufig damit konfrontiert den Spagat zwischen einer ganzheitlichen ablauforientierten Sicht aus dem benutzerorientierten Vorgehen und der Zerstückelung in kleine Bausteine zur Steuerung der agilen Entwicklung zu schaffen. User Story Mapping ist eine Methode die ein Vorgehen und ein visuelles Hilfsmittel bietet, um eine Brücke zwischen diesen beiden Sichten zu schlagen und beizubehalten. In diesem Workshop lernen die Teilnehmer mit Hilfe von Übungen in Kleingruppen die Methode kennen.

Zu den Personen
Christian Heldstab arbeitet als Lead Consultant und Trainer bei Zühlke. Er hat seine Wurzeln im Software- und Requirements Engineering und ist vor allem in der benutzerorientierten und agilen Umsetzung von Produktideen interessiert. Als Trainer schult er agile Vorgehensweisen, User Story Mapping und die Zusammenführung von UX und Development für Firmen und Konferenzen (z.B. BA Conference London 2013, 2014, Si-SE 2015).

Stephanie Föhrenbach ist als Lead Usability Consultant und Trainerin bei Zühlke tätig. Sie unterstützt Unternehmen aus verschiedenen Branchen bei der benutzerorientierten Umsetzung von Produktideen. Als Trainerin gibt Sie Schulungen zu Usability Engineering und Interaction Design für Firmen und an Konferenzen (z.B. CHI 2015, CHI 2014, M&C 2014).